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One day in paradise

“Nächstes Jahr am selben Tag”
Colleen Hoover

  • Broschiert: 376 Seiten
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (10. März 2017)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3423740256
  • ISBN-13: 978-3423740258
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
  • Originaltitel: November 9

Ausgerechnet am Abend, bevor sie von Los Angeles nach New York zieht, lernen sie sich kennen: die 18-jährige Fallon, Tochter eines bekannten Filmschauspielers, und der gleichaltrige Ben, der davon träumt, Schriftsteller zu werden. Beide verlieben sich auf den ersten Blick ineinander und verbringen die Stunden vor dem Abflug zusammen. Doch wie soll es weitergehen? Wollen sie sich wirklich auf eine Fernbeziehung einlassen und ihren Alltag nur halbherzig leben? Um das zu verhindern, beschließen die beiden, sich die nächsten fünf Jahr jedes Jahr am selben Novembertag zu treffen, dazwischen jedoch auf jeglichen Kontakt zu verzichten. Und wer weiß, vielleicht, so die Hoffnung, klappt es am Ende der fünf Jahre ja mit einem Happyend.
Doch fünf Jahre sind eine lange Zeit – und so kommt ihnen trotz aller intensiven Gefühle, die bei jedem Treffen der beiden hochkochen, ganz einfach das Leben dazwischen …

MEINE REZENSION

One day in paradise oder doch in der Hölle?

Ich habe den Roman schon ein paar Tage auf meinem SuB zu liegen… Vielleicht habe ich mich davor gefürchtet, enttäuscht zu werden nach all den erfolgreichen Titeln der Colleen Hoover, von denen ein paar auch hier auf meinem Blog zu finden sind:

Aber, um es doch vorweg zu nehmen: meine Sorge war unbegründet.

Von himmelhochjauchzend zu Tode betrübt ist diese Story eine emotionale Achterbahnfahrt. Fallon & Ben. Ben & Fallon. Jeweils am 09. November. Allein das Datum bescherte mir eine Gänsehaut – Mauerfall. Nun ja, das ist ja hier wohl kaum das Thema.

Wie bitte soll ich diesen Roman rezensieren, ohne auch nur ansatzweise zu spoilern??? Gut, ich versuche es.

Fangen wir beim Layout an. Es ähnelt grob den anderen Romanen aus Mrs. Hoovers Feder und wie immer ganz oben begrüßt mich der altbekannte, unveränderte Namens-Schriftzug. Waren bei „Zurück ins Leben geliebt“ schöne Beine abgebildet, so sind es hier zwei junge Menschen im Profil. Drei Coverentwürfe von dtv habe ich im Netz gefunden.

Im Original lautet der Titel des Romans lautet „November 9“. Es gibt verschiedene Cover aus den USA, UK und das der gebundenen Originalausgabe. Und ganz anders als hierzulande…

Zur Handlung. Da sind diese beiden 18jährigen, die in einem Diner irgendwo in L.A. aufeinandertreffen, am einem 9. November. Dieses Datum ist der Dreh- und Angelpunkt der Story. Was genau sich alles hinter diesem Tag in der Vergangenheit und Zukunft verbirgt, erfahre ich zum Glück sukzessive, häppchenweise, nach und nach.

OMG – hätte ich zu Beginn auch nur ansatzweise geahnt, was ich am Ende erfuhr… Boah. Respekt. Wie schafft es Frau Hoover nach so vielen Romanen doch immer wieder, mich zu überraschen? Ok, einiges scheint schon sehr konstruiert… Aber dennoch liest es sich weg, wie Zitronensahneeis in der Sonne schmilzt… süß, klebrig und dennoch sauer, dass die Tränen kullern. Ich verrate sicher nicht zu viel, wenn ich schreibe, dass sich die beiden jedes Jahr am 9. November treffen. Ach ja, erwähnte ich bereits. Doch – sie sehen, hören, fühlen sich nur am 9. November. Nicht davor, nicht danach, nicht dazwischen. Nothing. Nada. Niente. Kein Kontakt. Geht das? 365 Tage warten, sehnen, hoffen, bangen… ? Bei Colleen Hoover geht das natürlich und hey, sie zieht echt alle Register. ALLE. Mehr als ich mir vorstellen konnte und wollte. Selber lesen und fertig.

Fallon ist von Beginn an wie ein offenes Buch für mich. Ihre Handlungen sind nachvollziehbar, ihr Verhalten einleuchtend. Alles gut. Ben hingegen ist geheimnisvoll, undurchschaubar. Führt er etwas im Schilde? Wenn ja was? Warum benimmt sich jemand so? Ist das nicht alles etwas übertrieben?

Während der Lektüre, die nur wenige Tage dauerte, stellte ich mir diese Fragen nicht… Sie ploppten erst jetzt während des Schreibens in meinem Köpfchen auf. Aber muss ich mir die überhaupt stellen? Ich meine: nein.
Der Roman steht für sich. Ist in sich rund, abgeschlossen. Ich habe ihn sehr gern gelesen – wann immer & wo immer ich konnte… Und das sollte jeder Fan von Colleen Hoover auch unbedingt tun. Mehr geht nicht.

Lust auf ein paar Hoover-Style-Kostproben? Bitteschön:

“Wer auch immer gesagt hat, dass die Wahrheit wehtut, hat massiv untertrieben. Die Wahrheit ist ein mieses Dreckstück…” S.21

“Mit den Augen eines vor Arroganz blinden Arschlochs.” S.23

“Ein sexy Mädchen mit Humor? Das ist so was wie der verdammte Heilige Gral!” S.62

“… dann seine Zunge. Oh mein Gott, seine Zunge…” S.67

“Gott Fallon! Geht’s noch? Warum rechtfertige ich mich vor mir selbst, dass ich pinkle.” S.200

“Wie ernst ist das zwischen dir und der Walfischhose?” S.201

4 von 5 Sternen, weil es vielleicht einfach zu viel von allem war und mich die Achterbahn der Gefühle streckenweise überforderte.

Danke an den dtv für dieses Rezensionsexemplar.

Published inKolumneRezensionen
et Claire