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Große Erwartungen…

FIFTY SHADES OF GREY
– GEFÄHRLICHE LIEBE – BAND 2
E.L. James

  • Taschenbuch: 608 Seiten
  • Verlag: Goldmann Verlag
  • Auflage: 4. Auflage (3. September 2012)
  • Sprache: Deutsch

Verunsichert durch die gefährlichen Leidenschaften und dunklen Geheimnisse ihres Liebhabers Christian Grey, bricht Ana Steele ihre Beziehung zu dem attraktiven jungen Mann ab und versucht wieder ein ruhiges Leben zu führen. Aber Anas Verlangen nach Christian ist ungebrochen, so sehr sie dies auch zu verleugnen sucht. Als Christian vorschlägt, sich wenigstens noch ein einziges Mal mit ihr zu treffen, willigt Ana daher sofort ein – und beginnt erneut eine Affäre mit ihm. Eine höchst gefährliche Affäre, in der sie immer wieder Grenzen überschreitet, in der sie aber auch mehr über die Vergangenheit von Christian erfährt – eine Vergangenheit, die ihn zu einem ebenso verletzlichen wie faszinierenden Mann gemacht hat, der seitdem mit seinen inneren Dämonen kämpft. Gleichzeitig sieht sich Ana der Eifersucht der Frauen gegenüber, die vor ihr Christians Liebhaberinnen waren. Und sie muss die wichtigste Entscheidung ihres Lebens treffen. Eine Entscheidung, bei der ihr niemand helfen kann …

Klappentext des Verlags
MEINE REZENSION

So, nun habe ich es also getan. Fünfeinhalb Jahre nach dem Erscheinungstag habe ich den zweiten Teil aus der “Fifty Shades of Grey” Trilogie gelesen. Nicht einmal drei Tage habe ich für 608 Seiten benötigt. Ich gestehe, auf dem Kindle lese ich sowieso schneller. Gibt es noch mehr Gründe, warum die Lektüre so fix verlief? Ja. ich war neugierig, und ja, es liest sich eben flüssig und ja, bisweilen war es sogar spannender als ich erwartet hatte.

Ich bin froh, dass ich inzwischen keine Sterne, Punkte oder dergleichen vergebe. Es fiele mir schwer. Aber gut, darum mache ich mir keine Gedanken mehr. Dennoch werde ich auch bei dieser Rezension meine ehrliche Meinung offenbaren. Natürlich kenne ich den Hype um dieses Buch. Zugleich erschliesst sich mir dieser nicht so ganz. Nein, es liegt nicht an Grey’s Vorlieben. Ja, es liegt vielleicht ein wenig an Ana’s naiven Art. Und nein, ich werde nicht die Emanze herauskehren.
Es ist ein erotischer Roman, der mit vielen Klischees spielt – reicher Mann, sehr reicher Mann, unverschämt reicher Mann verliebt sich in das normale, absolut unerfahrene, schüchterne Mädchen von nebenan. Das ist nicht neu, das ist nicht anders. Nur die Spielarten sind es vielleicht. Was wurde schon alles über diese Trilogie geschrieben und was wurde schon interpretiert, gemeckert, gedreht und gewendet. Ich las Teil 1 nicht, sondern sah den Film. Zugegeben, damals war ich irgendwie enttäuscht. Also ließ ich Zeit verstreichen, viel Zeit und nahm mir nun Teil II als Roman vor, um der Story eine ehrliche Chance zu geben. Doch leider konnte mich auch der Roman nicht so überzeugen wie erhofft.

Ich liebe die Cover. Die sind schlicht und ergreifend genial. Tja, aber die Sprache. Ich hätte sie mir ähnlich blumig ausschweifend wie die Titelbilder gewünscht. Doch die Sätze, Formulierungen wirkten auf mich zu platt, zu kurz, zu oft gehört. Die Wiederholungen Anastasia’s Innerer Göttin nervten mich bisweilen – wieviele Flikflaks vollführte sie insgesamt? Allerdings ist die Idee um das Anzügliche in Ana durchaus interessant. Engelchen und Teufelchen… Klar, dieser Mann hat einfach alles und er legt seiner Angebeteten die Welt zu Füßen. Doch das störte mich gar nicht. Warum auch, künstlerische Freiheit. Soll ich nun den Zeigefinger heben und sagen, wie junge Mädchen mit dem Roman umgehen, Christian als Mann in den Himmel heben, um dann zu erfahren, das die Realitäten dem nicht standhalten können. Es ist eine wunderschöne Geschichte um zwei Liebende, die einander vor dem Ertrinken in der bösen Welt retten – sie ihn auf ihre naive, liebenswerte, unbekümmerte, er sie eben auf seine weltmännisch erfahrene Art und Weise.

Kurzum, ich ahne, warum die Trilogie soviel Erfolg hatte und noch immer hat. Dennoch habe ich vielleicht zu viel im Leben gelesen, um dieses Werk auf einen goldenen Sockel zu stellen. Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters und ja, die Geschmäcker sind verschieden – zum Glück. Mich hat “Fifty Shades of Grey – Gefährliche Liebe: Band 2” leider öfter auf- statt erregt. Schade. Hatte ich zu große Erwartungen? 

Published inKolumneRezensionen
et Claire