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Regenbogenfarbigbunt

NOA C. Walker
“Du, ich und die Farben des Lebens”
  • Format: Kindle Edition
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 406 Seiten
  • Verlag: Amazon Publishing (8. Dezember 2015)

Janica hat früh im Leben gelernt, jeden Tag als ein Geschenk anzusehen, ihn zu feiern und zu genießen. Mit ihrer besonderen und lebensbejahenden Art zieht sie Thomas in ihren Bann und eröffnet dem verschlossenen jungen Mann einen ganz neuen Blick auf die Schönheiten und die verschiedenen Farben des Lebens. Thomas verliebt sich bis über beide Ohren in die starke junge Frau, wird ein Teil ihres quirlig-verrückten Freundeskreises und ihrer liebevollen Familie. Doch schon bald trifft die beiden das Schicksal mit voller Wucht.

Eine bewegende, hoffnungsfrohe Geschichte über die Kraft der Liebe und ein vom Glück erfülltes Leben.

MEINE REZENSION

Ein einladendes Cover, ein schöner Titel, eine mir unbekannte Autorin, aber dennoch tat sich dieser Roman so hervor, dass ich ihn als Kundin des gelben Riesen über die Prime-Bibliothek auslieh und verschlang. Warum? Kann ich nicht wirklich beantworten. Die Klappe hatte mich neugierig gemacht. Janina schien eine interessante Protagonistin zu sein, die ich einfach gerne kennen lernen wollte.

So geht es denn auch los. Chronologisch in Kapitel aneinandergereiht, lerne ich zunächst Janina Meier sowie die Brüder Steffen und Thomas Hejduk kennen. Ich mag sie, jeden von ihnen auf seine Weise. Ans Herz wuchs mir der regenbogenfarbigbunte Haufen Freunde von Janica und natürlich ihr Hund Balou, der so liebenswert und beschützend ist wie sein Namensvetter aus dem Dschungelbuch. Peter und Heidi Meier’s Idylle draußen auf dem Land mutet wie ein – wenn auch leicht überzogenes – verzaubertes Paradies an, fehlen nur die Ziegen und der Alm-Öhi 😉

Die Sprache. Die hat mich überzeugt und in ihren Bann gezogen, wenngleich die Handlung ab der Hälfte des Romans zur schwierigeren Kost mutierte. Schicksalsschlag ja. Doch das was kam, hatte ich so nicht auf dem Schirm und es knockte mich ziemlich aus. K.O. in der 6. von 12 Runden sozusagen. Ich konnte es dennoch nicht weglegen, verschlang die wunderbar gewebten Sätze in all ihrer Farbenpracht – eine ganz zauberhafte Idee, alle Farben mit Ergebnissen zu verknüpfen und dementsprechend zu benennen. Zweimal verwechselt Frau Walker Steffen mit Thomas. Daneben sind mir aber keine inhaltlichen, grammatikalischen oder orthografischen Ungereimtheiten aufgefallen.

Steffen Hejduk, der Womanizer und SEK-Beamte, der mit seinem Leben und getroffenen Entscheidungen hadert, bleibt vergleichsweise blass neben Thomas, der zunächst nur die Nebenrolle zu spielen scheint. Die Protagonisten – Erwachsene wie auch Kinder – wuchsen mir schnell ans Herz. Ich lachte, hoffte, bangte und weinte mit jeder einzelnen Figur.

Der Roman ist eine regenbogenfarbigbunte Hommage an das Leben und eine Aufforderung, all die schönen Momente darin mit allen Sinnen zu genießen. Manchmal war es mir zu viel Pathos, zu viel Spiritualität oder Gottvertrauen. Ich hätte mir dabei mehr Freiheit im Glauben gewünscht. Aber an Perlenschlössern und Schmetterlingsraupen ist ja per se nichts auszusetzen 😉 Ich fand die Lektüre aus eigenem Erleben oft schwierig, aber zugleich auch tröstlich. Wer das Besondere sucht, wird hier fündig und darf sich über eine unterhaltsame und durchaus tiefgängige Lektüre freuen, die manchmal jedoch einer Predigt nicht unähnlich schien.

“Sie schlüpfte in ein Sommerkleid, das sie angesichts der Minzfarbe und der dunkelbraunen… Paspelierung als After-Eight-Kleid bezeichnete…” S.33

4 von 5 Sternen für einen überraschend guten Roman mit einer Message und einigen erhobenen Zeigefingern.

Published inKolumneRezensionen
et Claire