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Wer Wind sät…

untreueUntreue
Pablo Coelho
  • Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
  • Verlag: Diogenes
  • Auflage: 5 (24. September 2014)
  • ISBN-10: 3257069081
  • Originaltitel: Adultérin

›Ich will dir treu sein und dich ewig lieben. In guten wie in schlechten Zeiten. Bis dass der Tod uns scheidet.‹ Wenn es nur so einfach wäre! Linda hat alles, doch das Entscheidende fehlt. Hat sie den Mut, die Frage nach der Leidenschaft zu stellen? Denn zu einer großen Liebe ist man ein Leben lang unterwegs.

MEINE REZENSION:

Ja, die Liebe. Linda, 31, zwei Kinder, erfolgreiche Journalistin, lebt mit ihrem Mann in Genf und ist glücklich und zufrieden… Doch, nein, die Fassade täuscht. Linda rauscht in einen Strudel voller Emotionen und Apathie, Lust und Lügen, Einsamkeit und Zweifel. Sie sät den Wind und weiß nicht, ob sie auch dem Sturm gewachsen ist.

Sie riskiert alles und droht dabei, sich selbst zu verlieren. Der Weg ist weit und ihre Entwicklung beschwerlich. Ein Jahr begleitet sie der Leser dabei, ein Jahr voller Tiefen und wenigen Höhen.

Ehrlich? Keine leichte Kost. Aber das sind die Romane von Herrn Coelho wohl nie. Depressive Menschen sollten einen Bogen darum machen, denn die Abgründe der menschlichen Psyche sind tief. Der Roman zieht sich wortgewaltig etwas in die Länge. Doch bedarf es schon gewisser Längen um die Tiefen auszuloten und Lindas Verhalten, ihre Gedanken zu beleuchten.

Alle anderen Protagonisten bleiben relativ blass, werden nur wenig umrissen. Linda ist das Universum dieses Romans. Ihre Erkenntnisse wirken letztlich fast religiös. Voller Pathos überwindet sie ihre Ängste, stellt sich dem Leben und nimmt es an. Friede, Freude, Eierkuchen? Nun ganz so ist es nicht. Fazit ist, Liebe ist harte Arbeit und nichts ist selbstverständlich, nicht einmal das Leben selbst.

Etwas schade, weil mich das Buch nicht tief genug berühren konnte.
Lesenswert? Für Liebhaber großer Worte allemal 🙂

Published inKolumneRezensionen
et Claire