So, das war nun also der zweite Aufschlag. Das hätte in der Tat ein Ass sein müssen – zumindest in der Welt des weißen Sports. In der Welt der technischen Spielzeuge / Gadgets sieht das nach meiner Meinung nicht viel anders aus. War aber kein Ass. Nein, leider auch nicht beim zweiten Versuch und deshalb geht der Punkt an den Gegner wegen eines Doppelfehlers.
Man, Claire, komm doch mal auf’n Punkt. Bin ja schon dabei: SmartWatch.
Auch die zweite Idee mit der Samsung Watch – vielleicht habt ihr die Kolumne gelesen – ist leider nix. Doch hier, an dieser Stelle meiner Kolumne, gehts mir weniger um die technischen Raffinessen und Details, sondern vielmehr um die Alltagstauglichkeit einer SmartWatch – unabhängig vom Modell und der Marke – und gerade darum, was sie mir mir macht.
Zum einen studiere ich ständig und auch panisch den aktuellen Akkustand, der sich irgendwie allein beim Zuschauen kontinuierlich verringert. Wow. Wird der Akku reichen, bis ich wieder zu Hause bin? Was mir eine, durchaus entbehrliche, Sorge am Tag mehr beschert.
Damals, beim ersten Aufschlag, noch ohne allways-on-Display, wurde immer schön brav der Arm geschüttelt oder auf’s Display getatscht. Bereits nach wenigen Tagen war ich so konditioniert, dass ich nach Ende des Versuchszeitraums sogar auf meine analoge Uhr tippte. Ihr erinnert euch? Geht’s noch, Claire?
Doch was mich am meisten und am nachhaltigsten beeindruckt und seitdem pausenlos gedanklich umtreibt, ist die Tatsache der ständigen Erreichbarkeit. Es blinkt. Es vibriert. Es lenkt ab.
Ja, es ist durchaus cool, sofort und jederzeit Infos zu Nachrichten, eingehenden oder entgangenen Anrufen, Mails, Schrittzahlen, Trainings, Herzfrequenzen oder Schlafrhythmen zu bekommen. Klar habe ich die Wahl, mich über all das informieren oder das eben auch sein zu lassen. Aber ehrlich? Welchen Sinn macht dann noch so ein Klotz am Arm?
Nach nur zweiwöchiger Nutzung im zweiten Feldversuch spüre ich Pseudo-Vibrationen am linken Handgelenk, wenn ich das Teil nicht trage … Echt? Wirklich! Vielleicht ist es Einbildung, aber es fühlt sich noch immer so an. Und ja, erneut tippe ich wieder auf meine analoge Uhren, die ich im Übrigen auch als Schmuckstücke vermisse und mir so gern abends anziehe. Entschleunigung – ja, so empfinde ich meine hübschen old-school Watches. Ich habe mich allways and anywhere ablenken lassen, sogar beim Candle-Light-Dinner.
Also sowas geht ja mal gar nicht. Tut mir leid, aber neben den technischen No-go‘s überwiegen auch bei den Softskills für mich die Nachteile. Das Ding geht retour. Sollte ich irgendwann wieder über dieses Gadget nachdenken, möchte ich mich bitte, bitte an diese Kolumne erinnern.
SmartWatch-Detox? On verra. Wir werden sehen.