Zum Inhalt springen

Erst zäh, dann Sahne…

Plötzlich Fee – Frühlingsnacht
Julie Kagawa

Das Schicksal Nimmernies entscheidet sich

Ash, der Winterprinz, hat für seine Liebe zu Meghan bereits alles riskiert. Seine eigene Mutter, die eisige Königin Mab, stellte sich ihm in den Weg, aus Nimmernie wurde er verstoßen, und sein einstiger bester Freund Puck wurde zu seinem Rivalen. Eigentlich müssten nun endlich bessere Zeiten anbrechen, denn die Eisernen Feen sind geschlagen und Meghan wurde zur rechtmäßigen Königin ihres Reiches gekrönt – eines Reiches, in dem Ash nur dann überleben kann, wenn er das Einzige, das ihm von Mabs Erbe noch geblieben ist, preisgibt: seine Unsterblichkeit. Und so steht für Meghan und Ash ein weiteres Mal alles auf dem Spiel, und in seiner dunkelsten Stunde muss der Winterprinz eine Entscheidung fällen, die ihm Meghan nicht abnehmen kann: ob ihre Liebe stark genug sein wird, die Schatten der Vergangenheit zu besiegen … 

MEINE REZENSION:

Wann habe ich zuletzt einem Buch entgegen gefiebert, mir den Tag der Veröffentlichung in allen Kalendern notiert, um dann einen Tag vorher zu schauen, ob es nicht doch schon zu haben wäre… Noch nie! Beim 4.Band dieser Feen-Saga erging es mir genau so.

Ich muss gestehen, mir war nicht wirklich bewußt, dass es eine Story nur um Ash werden würde. Absichtlich hielt ich alle Informationen fern von mir. Ich wollte ohne Vorahnungen, Vorteile, Vorbehalte ans Lesewerk gehen und an drei Abenden die 512 Seiten auf meinem Kindle verschlingen, eintauchen in diese fabelhafte Welt, die Julie Kagawa nur durch ihre Worte zu erschaffen vermag.
Dennoch sollten sich potentielle Leser darüber im Klaren sein: Hier geht es um Ash, und zwar zu über 90% würde ich meinen. Ungewohnt, die Geschichte aus seinem Mund, seiner Perspektive erzählt zu bekommen. Immer wieder habe ich Meghan und ihre Sichtweisen vermisst. Ohne Frage ist die Figur Ash so umwerfend, so faszinierend, dass ihr mit voller Berechtigung ein ganzer Band gewidmet werden kann/darf/soll. Dennoch fehlte mir gerade in der ersten Hälfte des Buches dieser erfrischende Wechsel zwischen Gefahr und Liebe, zwischen Abenteuer und Gefühlen.

Gut, auch dieser Band liest sich weg wie Buttercremetorte – jedoch ist es anfangs eine recht zähe Torte. Von Beginn an wissend um das Ziel des Winterprinzen, ziehen sich die Abenteuer und Kämpfe schier endlos hin, reihen sich wie Perlen auf einer Schnur aneinander.
Aber: es macht nichts, denn allein die Sprache ist wie in allen vorangegangenen Bänden einfach unbeschreiblich schön. Kompliment daher auch für eine wunderbare Übersetzung.

Es sei nur soviel verraten, umwerfend wurde die Geschichte für mich erst durch die Macht der Träume, durch Ariella und natürlich am Ende der Welt. Da kullerten dann schon mal heimliche Tränchen ob der Überraschungen, die Julie Kagawa für uns bereithält.
Das tatsächliche, endgültige Ende dieses Bandes, ja des ganzen vierteiligen Werkes war dann irgendwie kurz und schmerzlos, aber damit auch genau richtig. Punkt.

Merci für eine traumhafte Lektüre hoch vier.

Published inKolumneRezensionen
et Claire