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Das Leben und die Tüte

LebenWie viel Leben passt in eine Tüte
Donna Freitas
  • 400 Seiten (gebunden)
  • Gabriel Verlag;  1. Auflage (17. August 2012)
  • Zielgruppe: 13 – 16 Jahre
  • Originaltitel: Survival Kit (Übersetzung von Christine Gallus)

Wenn aus Trauer Hoffnung wird – Ein iPod mit Liedern, ein Foto mit Pfingstrosen, ein Kristallherz, Buntstifte, ein Papierstern, ein Papierdrachen. Das alles befindet sich in der schlichten braunen Papiertüte mit der Aufschrift „Roses Survival Kit“, die Rose am Tag der Beerdigung ihrer Mutter findet. Es ist ein letztes Geschenk an Rose – und der Beginn einer Reise. Zögernd lässt Rose sich darauf ein. Jeder Gegenstand scheint sie dabei auf seltsame Art zu Will zu führen. Schon bald merkt sie, dass sie mehr für den zurückhaltenden Jungen empfindet. Doch dann geschieht etwas, dass Roses und Wills aufkeimendes Glück tief erschüttert. Ob ihre Mutter ihr auch für diese Situation etwas hinterlassen hat? (Quelle: Gabriel Verlag)

MEINE REZENSION:

Ein bewegender und doch leichtfüßiger Roman über den Schmerz des Abschiednehmens und den Zauber eines Neuanfangs.

Oh ja, ich hätte auch gern eine solche Tüte von meiner Mutter hinterlassen bekommen… Sollte ich als Mutter jemals in eine ähnliche Situation geraten, ich werde mich sicher an dieses Buch erinnern. Aber geht das überhaupt? Kann man Leben in eine Tüte packen?

Darum geht es doch gar nicht. Und auch nicht darum, wen Rose warum liebt oder auch nicht. Natürlich werden da Klischées bedient. Doch darüber kann man als geneigter Leser bzw. geneigte Leserin großzügig hinwegsehen bzw. -lesen. Zwischen den Zeilen liegt das Wesentliche, für das Auge Unsichtbare – die Gefühle, die Trauerarbeit, sich sortieren, wiederfinden ohne sich selbst zu verlieren… Wer es erlebt hat, weiß wovon ich rede – allen, denen es zum Glück bisher erspart blieb, wird das Thema behutsam näher gebracht. Da ist der Bruder, der Vater, die Großmutter, ihre Freundin und die Jungs… Nicht alle Protagonisten gewinnen an Farbe, aber jeder von ihnen wird dennoch beleuchtet. Rose steht im Mittelpunkt der Geschichte, die so jederzeit an jedem Ort der Welt stattfinden könnte.

Das Buch ist keine leichte Kost – kein Wunder bei dem Thema, aber durchaus auch Jugendlichen schon zuzutrauen. Mir war nach dem Lesen leichter ums Herz. Das Leben geht weiter – nicht nur irgendwie, sondern ganz persönlich. Lachen & Glücklichsein sind erlaubt und absolut erwünscht.

Ich kann diesen Roman uneingeschränkt empfehlen.

Published inKolumneRezensionen
et Claire