“Classe” ist französisch und bedeutet STILVOLL.
Und genau das, STILVOLL, das finde ich schön und genau das genieße ich. Damit meine ich nicht etwa herausgeputzt, overdressed, unbedingt auffallend, hip oder mega-elegant. Nein, ich finde es wunderbar, wenn Menschen sich Gedanken machen, was ihnen steht, was ihren Typ unterstreicht, tragen und zeigen, worin sie sich wohlfühlen, sich sehen, OHNE sich zu verkleiden, OHNE etwas verkörpern zu wollen, was sie nicht sind – denn auch das spüre ich manchmal auf den Straßen von Berlin, in Bus & Bahn.
Ja, es gibt Tage, da fühle ich mich auch nicht unbedingt STILVOLL und nein, auch ich treffe nicht immer geschmacklich auf meinen persönlichen Nagel. Aber, hey, ich versuche es zumindest jeden Tag, zu jedem Anlass und ich freue mich, wenn ich auf Menschen treffe, die ähnlich ticken. Menschen, denen nicht egal ist, was sie morgens anziehen und die nicht jeden Tag wieder zu Jeans und Shirt greifen. Dazu bedarf es weder Millionen auf dem Konto, noch Millionen Klamotten im Schrank, noch unzähliger Designer-Teilchen. Es geht um den eigenen Look und ihn zu finden.
Oft fühlte ich mich früher wie ein bunter Hund – immer etwas schräger als andere, immer etwas auffallender als der Rest, stylisch unangepasst an die breite Masse. Manchmal war es köstlich, die Reaktionen der anderen darauf zu beobachten, oft war es anstrengend und manchmal war auch einfach Fremdschämen angesagt. Ich möchte betonen, dass Lob & Anerkennung wichtig sind – ein Schelm, wer anders darüber denkt. Natürlich liebe ich Komplimente, sie sind das Salz in der Suppe des Alltags und ich selbst geize auch für andere nicht damit, wenn ich etwas mag, wenn mir etwas gefällt. Menschen, die mich kennen, wissen das. In die Köpfe der anderen kann und will ich nicht schauen. Aber, das, was ich trage und wie ich es trage, trage ich für mich – um mich wie ICH zu fühlen.
Wow, was für ein Satz. Fast ein wenig to much aufgetragen … Möglicherweise braucht es für diese Erkenntnis ein gewisses Lebensalter und vielleicht kommt damit auch eine notwendige Gelassenheit und die kleine Prise Mut, die es dazu braucht. Nichts, worauf man/frau großartig stolz sein kann, passiert einfach. Zugleich macht es mich glücklich, so sein zu dürfen und auch mit meinen schrägeren Styles akzeptiert zu werden. Dafür bin ich dieser Stadt und vielen, die darin leben & arbeiten dankbar, denn ich ahne, dass es nicht überall leicht wäre, ich selbst zu sein.
Umso fröhlicher macht es mich, Menschen um mich zu haben – Familie, Freundinnen und Freunde, Kolleginnen und Kollegen und auch Fremde, die das ausstrahlen – einen eigenen, selbstbewussten Touch – STILVOLL eben. Sei es durch eine auffallend hübsche Mund-Nase-Bedeckung, sei es durch eine andere Frisur, einen witzigen Mantel, eine besondere Tasche, mal ein Kleid, einen tollen Lippenstift, verrückte Nägel oder oder oder…
Danke an euch, denn ihr alle macht das Leben jeden Tag bunter und schöner. *Grins*