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Bin ich zu stark, bist Du zu …

schwach?

Gerade lese ich den vierten Band einer Romanreihe. Die Protagonistin, eine junge Frau, entdeckt nach und nach ihre Kräfte und die “Göttin” in sich. Sie erkennt, was seit ihrer Zeugung bereits in ihr schlummert – diesen göttlichen Funken. Ja, das das klingt schon ziemlich religiös, aber in diesem Fall handelt es sich schlicht um Fantasy.

Nun gut. Sie wird kleingehalten, man nennt es “vor der Welt beschützt”, mundtot gemacht und übel benutzt. All das bricht sie jedoch nicht, denn nach und enttarnt sie die Lügen, findet sich und geht ihren Weg. So weit so schlecht oder gut und leider auch in der wahren Welt nur allzu oft Realität.

Natürlich begegnet sie ihrem Seelenverwandten. Und er erkennt bereits früh die Stärken in ihr, in die er sich verliebt und die er zu keiner Zeit, auf keiner Seite in Zweifel zieht, sondern immer stärkt und fördert. Kurze Frage: WO GENAU FINDET FRAU SO EINEN MANN NOCH GLEICH?

Nun gut, ich denke/hoffe/wünsche, dass sie auch ohne sein Zutun zu der starken Frau würde, zu der sie heranreift – so unwiderstehlich, intelligent und sexy er auch sein mag. Durch ihre Adern pulsiert pure Magie, die nicht nur er spürt, sondern die alle um sie zu spüren bekommen. She’s a miracle.

Und just eben rauscht die Erkenntnis durch meine Gedanken, Synapsen, Arterien, Venen und all meine Zellen, dass JEDE von uns eine solche “Göttin” in sich trägt. Ausnahmslose jede Frau.

So viele – viel zu viele – Jahre habe auch ich diese Stärke in mir ignoriert, mich schwach gefühlt, klein, weniger wert, weniger schön, weniger intelligent. Und viel schlimmer – ich habe zugelassen, mich so behandeln zu lassen. Von wem? Von zu vielen Menschen. Punkt.

Wo ist der Begleiter, der Gefährte, der frau sieht, wie sie ist und ihre Stärke nicht nur akzeptiert, sondern feiert, wachsen lässt, sich nicht selbst erhöht, indem er sie klein macht, der respektiert, begehrt und liebt, auf echter Augenhöhe agiert – in Wort und Tat, jener Soulmate, der sich vor ihrer Stärke und Kraft nicht fürchtet, sondern damit umzugehen weiß, selbst so stark und zugleich voller emotionaler Intelligenz, dass sie sich nicht klein machen muss, um ihm Größe zu verleihen.

Klingt vermessen? Klingt schräg? Mag sein. Für mich klingt es richtig. Dieser eine Satz trifft es bis ins Mark, “Bin ich zu stark, bist Du zu schwach.” Punkt.

What you see is what you get. Ich werde jedenfalls nicht länger zu der, die sie sich wünschen mögen. It’s time to change our mind and I’ll keep this great feeling, selbst wenn ich dafür allein bleibe – was übrigens nullkommanull ein Makel, sondern wundervoll ist, wenn frau es denn kann und genießt.

Sorry not sorry, guys.

Published inKolumne
et Claire