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Lesegenuss mal anders

Siebzehn Silben Ewigkeit
Denis Thériault

Bilodo, ein junger Postbote aus Montreal mit einer Vorliebe für Kalligraphie, geht seinem Beruf voller Leidenschaft nach: Heimlich öffnet er abends über Wasserdampf handgeschriebene Briefe und träumt sich in fremde Lebenswelten. Eines Tages stößt er auf die ungewöhnliche Korrespondenz zwischen Professor Grandpré und Ségolène, einer Lehrerin aus Guadeloupe, die sich Gedichte schicken. Bilodo verliebt sich in Ségolène. Als Grandpré bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt, ersinnt Bilodo einen waghalsigen Plan: Will er den Kontakt zu Ségolène nicht abreißen lassen, muss er in die Identität des anderen schlüpfen und lernen, wie man mit siebzehn Silben die Ewigkeit einfängt …(Quelle: dtv)

MEINE REZENSION

Dem Klappentext nach hatte ich etwas anderes erwartet – nicht jedoch einen Mann, der sich zum Haiku-Schreiber mausert. Die perfekte Kurzlektüre für meine Zugfahrt.

Auf mich hat die Liebesgeschichte übrigens nicht platt gewirkt. Die Einsamkeit des jungen Mannes ist so erdrückend beschrieben. Mich hat die Story mitgerissen und tatsächlich überraschen können – vor allem natürlich das Ende.

In meinen Augen muss man/frau kein Poesie-Liebhaber sein, um Gefallen an dem Büchlein zu finden. Unbedingt mal lesen und Eintauchen in eine etwas andere, für uns Europäer ungewohnte Welt der Worte.

Einen Stern Abzug, weil die Zufälle es dem Protagonisten zu einfach machen in das Leben des Professors zu schlüpfen (Wohnungsübernahme). Aber anders könnte er natürlich auch nicht in diesen Kreislauf des Lebens eingehen…

Sitzen am Fenster
Ankunft in der Stadt
Wunderbare Poesie

Published inKolumneRezensionen
et Claire