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Von Knete und Murmeln


Es fließt gerade nicht. Die Worte tanzen Samba im Hirn, drehen Extraschleifen und bleiben zwischen bunter Knete und kullernden Murmeln auf der Strecke. Und nun sträuben sie sich weiter gegen die Tasten … Aber nix da. Ich kann schreiben. Ich werde schreiben. Et voilà, hier bin ich also wieder.

Vieles ist passiert und eigentlich auch nichts. Entscheidendes und Belangloses. Dinge, die ich hier nicht ausbreiten möchte … Alle, die mich schon kurz oder lang bis ewig kennen, werden wissen, was ich meine. Danke euch allen für euer Verständnis, eure Unterstützung, euer Staunen, eure Bewunderung und Zuneigung. Merci.

Erinnert ihr euch an meine Kolumne RÜCKZÜGE? Darin ging es um Menschen, die aus den verschiedensten Gründen einfach nicht mehr Teil meines Lebens sind, sein wollten oder konnten. Nun, daran hat sich nur bedingt etwas geändert. Einige sind zurückgekehrt und neue sind hinzugekommen. Neue Freunde ? Wie jetzt? Ist nicht Corona? Warte kurz … seit einem Jahr so ca. – Pi mal Daumen? Yes. Und ich hab Leute getroffen? Nein, sag mal. Wi’n ditt?

Geht. Jap. Is aber nich einfach. Man trifft sich auf einen Café … Echt? Wo? Na ZU HAUSE. Aha. Vorher springt man/frau noch eben zum kostenlosen Corona-Schnelltest in eins der lokalen Testzentren oder “besorgt” sich beim Discounter um die Ecke einen Selbsttest – übrigens gern auch Popeltest genannt. “Besorgt sich” klingt ja fast nach heißer Ware. Stimmt, aber “Safer Coffee” geht vor und ist das Gebot der Stunde. Daran halte ich mich.

Doch inzwischen brächte mich einer dieser heiß begehrten Selbsttests für 5€ das Stück nicht einmal zum langersehnten Frisörtermin. Unglaublich, aber wahr. Darf ich überhaupt laut sagen, dass ich vor kurzem (und nach nur 4 Wochen Wartezeit) noch mit einer – halbwegs gemütlichen – medizinischen Maske bei meiner Lieblingsfrisörin auf dem Sessel saß und seitdem endlich wieder die Haare schön habe?

Nee, darf ick wohl nich. Jut, dann lass ick ditt ma. Denn aktuell scheint mir, muss man immer irgendwelche LockDown-Zeitfenster nutzen, die sich jedoch nur sehr, sehr kurz auftun. Achtung! Was du heute kannst besorgen, verschiebe niemals nicht auf morgen!

“Click&Meet” … Ist das eigentlich ein neuer Begriff, der Eingang in den Duden finden wird?
Und müsste er nicht “Click&Shop” heißen – ich will ja nicht die Verkäufer “meeten” – ähm treffen oder? Wie muss ich mir das jetzt genau vorstellen, bitte?

Okay. Erst einen Schnelltest machen … Alles klar. Lokal gesehen, gäbe es die nächsten freien Termine Mitte Mai. Na prima. Kann ich noch ne Weile überlegen, was ich dann brauchen könnte. Sollte ich doch irgendwo einen Schnelltest schaffen, habe ich unglaubliche, volle 24h fürs Shoppen mit Termin oder maybe sogar die Chance auf einen einen Ad-hoc-Frisörtermin. Mega. Wirklich.

Ich vermisse das Shoppen nicht einmal – Frisör schon. Wie viele, habe auch ich keinen großartigen Bedarf an neuen Schuhen, Klamotten, Möbeln. Doch ich vermisse die Normalität. Nicht mehr und nicht weniger. Und mit jedem Tag mehr. Mit medizinischen Masken konnte ich inzwischen ganz gut leben, mit den FFP2 schon schlechter. Mit Einschränkungen kann ich umgehen. Doch wovon ich inzwischen so richtig angenervt bin, ist das Hickhack. Die Unsicherheit. Die Planlosigkeit.

Was denn nun? Schaffen die das noch oder kann das endlich mal weg?

Published inKolumne
et Claire