Zu meiner letzten Kolumne “Glitzerfee” bekam ich viel Feedback. Offenbar habe ich damit einen Nerv getroffen. Die Ahnung war da, dass es anderen möglicherweise ähnlich gehen könnte.
Vielleicht sollte ich auf “Glitzer-Fee” umsatteln? Dann wäre ich eine weitere Therapeutin im Meer der Helfenden, nur eben in Sachen Glitzer und ohne Diplom, Master oder Promotion, dafür jedoch mit Coachings für alle ohne Glitzer in ihrem Leben. Vielleicht brächte es mir sogar mehr Glitzer in mein Leben, wenn ich es schaffte, das Leben anderer zu verglitzern? Fragen über Fragen.
Hier ein paar Reaktionen auf meinen glitzernden Text:
“Das ist ganz wunderbar! Die vielen Bilder… ” (E.M.)
“Deine Kolumne hat mich zum Nachdenken angeregt …
was mein Glitzer im Leben ist.” (M.P.)“Jedenfalls suche ich hier auch das Glitzer… ” (A.B.)
“Fühle mich auch sehr angesprochen… Es fehlt das Glitzer” (A.S.)
Aus den Nachrichten meiner Freundinnen
So, Ihr Lieben da draußen, was machen wir denn nun? Und woher Glitzer nehmen, wenn nicht stehlen oder bis zum ersten Schnee warten, der im Mondlicht silbern glitzert? Ich versuche mich heute mal an ein paar Tipps.
Bei ersten größeren Glitzer-Entzugserscheinungen nehme Man(n) oder Frau Kerzen – auch gern in Form von Teelichtern – , positioniere und arrangiere diese ganz nach Belieben auf Klavieren, Tischen, Fensterbänken, Kaminsimsen, Badewannenrändern … und nicht nur ein paar, sondern richtig viele, überall! Darüber hinaus wäre eine große Tasse Tee – namentlich schon mal passend zu den Teelichtern – aus der herzallerliebsten Lieblingstasse eine hilfreiche Idee. Mir persönlich ist grundsätzlich ein Espresso meist lieber, allerdings versprüht der in Sachen Glitzer oftmals eher den Charme eines Quickies. Was ja per se nicht schlecht sein muss. Doch wenn schon, dann darf’s auch gern ein Keks dazu sein, am besten natürlich mit Glitzer-Topping. Schnöder Zucker drauf, täte es in diesem Fall allerdings auch. So, und im Background läuft mal gepflegt Eure herzallerliebste Lieblingsmucke – whatever it should be.
Das mit den Kerzen ist natürlich kein Ersatz für den echten, wirklich wahren Glitzer, der uns manchmal oder auch öfter zu fehlen scheint. In den meisten Fällen braucht es daher wohl etwas anderes als Kerzenglitzerlicht. Doch was?
Eine Glitzer-Insel könnte zum Beispiel ein spontanes Frühstück ausser Haus sein – einfach mal so, egal wo und sei es am Samstag früh bei IKEA. Oder ein Tag auf dem Flohmarkt. Oder eine Lesestunde im Lieblingssessel. Ein Mittagsschläfchen? Ein kleiner Spaziergang – allein oder gemeinsam. Ein gutes Gespräch. Gemeinsames Kochen. Ein nettes Wort. Ein Kompliment. Ein Lächeln … Es gibt der Dinge zahlreiche.
Der entscheidende Punkt und damit des Pudels Kern oder der casus cnactus scheint mir jedoch, sich der vielen glitzernden Kleinigkeiten im Alltag bewußter zu werden und in ihnen den Glitzer zu entdecken. In deren Summe liegt das Glück. Denn fehlt der Glitzer wirklich oder habe ich nur verlernt, ihn zu erkennen und zu genießen?
Etwas, das mich sehr happy macht, ist die Erkenntnis, dass diese eine Kolumne zum Thema Glitzer Menschen zum Nachdenken bringt und das Wort selbst in aller Kürze schon zu einem kleinen Synonym – oder Insider – wurde und hoffentlich weiterhin wird. So fällt das aufwendige Erklären der aktuellen Situation weg:
Er fragt, “Fehlt dir Glitzer?”, sie nickt.
Ein beliebiges Paar – beispielhaft
Sie sagt, “Ich wünsche mir mehr Glitzer”, er versteht.
Wenn bereits ein einzelnes Wort helfen kann, die Wünsche zwischen zwei Menschen besser zu artikulieren, ist das nicht schon magisch und fast ein bisschen Glitzerfee?