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Fleischkleid

Colleen hoover
“Love and confess”
  • Taschenbuch: 400 Seiten
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Aus dem Amerikanischen: Katarina Ganslandt
  • ISBN-10: 3423740124
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
  • Originaltitel: Confess

Als Auburn im Schaufenster einer Kunstgalerie Briefe mit anonymen Bekenntnissen entdeckt, ist sie zutiefst berührt, denn auch sie trägt ein Geheimnis mit sich, von dem niemand wissen darf – vor allem nicht Owen, der junge Künstler mit den grünen Augen, in den sich Auburn mit ungeahnter Wucht verliebt.

Doch auch in Owens Leben gibt es Dinge, die alles zu zerstören drohen, was ihnen wichtig ist.

MEINE REZENSION:

Was für eine Liebe auf den allerersten Blick!

Auburn und Owen verbindet eine wunderbar innige, ganz vertraute und wahnsinnig intensive Beziehung von dem Moment an, als sich die zwanzigjährige Auburn Mason Reed wie vom Schicksal gelenkt vor Owen Mansons Gentry‘s (yes – OMG) Atelier auftaucht. Dieses Atelier mit seiner kleinen Galerie, die sich einmal im Monat dem geneigten Publikum zum Verkaufsevent öffnet, ist etwas besonderes, denn hier entstehen Bilder aus anonymen Geständnissen.

Welche Farbe hätte wohl die Verzweiflung? Blau?
Welche Farbe hätte die Hoffnung? Grün vielleicht?
Und welche Farbe gäbe ich Trey?

Damit bin ich auch schon bei den Gegenspielern der beiden, allen voran Trey und Lydia sowie Owens Vater, der Strafverteidiger. Doch Auburn und Owen haben jeder auch einen speziellen Freund zur Seite. Für Auburn ist es Emory, Arbeitskollegin, Mitbewohnerin, Freundin und Schutzengel in persona. Owen schüttet sein Herz hin und wieder bei Harrison, dem Barkeeper und Helfer in der Not, aus. Diese beiden nehmen während des Romans immer wieder Schlüsselpositionen ein. Mehr möchte ich zum Inhalt gar nicht sagen, denn das tut der Klappentext ohnehin mehr als ausreichend.

Wie von Mrs Hoover gewohnt und nicht anders erwartet, überrascht auch dieser Roman mit vielen Wendungen und interessanten Einblicken in die Vergangenheit der Protagonisten. Die Kapitel wechseln in ihrer Perspektive, mal erleben wir die Story aus Auburns, dann wieder erfahren wir Owen’s Sichtweise. Sehr schnell gelang es der Autorin, mich in einen Lese-Sog zu ziehen, aus dem ich erst auftauchen konnte, als die letzten Zeilen in meinem Kopf verstummten.

Der Spannungsbogen ist für mich gerade noch erträglich – für jeden Krimi- / Thrillerfan ist es wahr-scheinlich nicht mehr als ein zarter Regenbogen – für mich im Rahmen einer so schönen Lovestory eben gerade noch erträglich 🙂

„Fragt sich, welche Maße die Grube haben muss…?… Okay, ich bin sehr beunruhigt.“ S.16

„Owen Manson Gentry. Oh, mein Gott – OMG“. S.19

„Owen-die-Katze“ S.22

Sei fein, nie fies, ermahne ich mich selbst per Palindrom.“ S.28

„Fleischkleid“ S.76

„Diese scheißhohen Absätze… ich weise sie besser nicht darauf hin, dass sie Espadrilles an hat, die flacher nicht sein könnten.“ S.98

Ich liebe Colleen Hoovers Formulierungen und wie sie es schafft, Szenen mit Worten bildhaft werden zu lassen, ohne dass sie kitschig oder vulgär wirken, jedoch immer von ungeheurer Intensität – die positiven und auch die negativen Momente. Gerade die liebevollen intimen Momente sind von solch einer Zartheit geprägt – einfach zum Dahinschmelzen.

5 Sterne für einen Lesegenuss, der die Sinne in den Arm nimmt, Schauer über den Rücken jagt und zugleich ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Published inKolumneRezensionen
et Claire