Unglaublich, dennoch ist es wahr. Heute, pünktlich zum Winterfahrplanwechsel isses passiert. Der “Betriebsbahnhof Schöneweide” wurde heute umbenannt in “JOHANNISTHAL” … in eben jenen Ortsteil, in dem ich seit über 20 Jahren glücklich und vergnügt lebe, liebe, Kinder aufziehe und schreibe.
Um mich auch tatsächlich davon zu überzeugen, dass die Ankündigungen auf Facebook stimmen – kann man FB trauen??? – spazierte ich heute mit meinem Göttergatten zum Bahnhof, statt wie üblich, dort joggenderweise vorbeizusprinten. Und natürlich auch, um ein Beweis-Foto zu machen. Et voilà:
Wie ich den Medien bereits entnehmen konnte, soll nun bis Ende 2021 nicht nur die Brücke fertig und damit die Benutzung des Bahnhofs auch von Johannisthaler Seite aus möglich sein, sondern wurde auch der Fahrstuhl genehmigt für einen barrierefreien Zugang.
Yeah. Geht doch.
Auf unserem Weg zum und vom Bahnhof begegnen wir allerhand Nachbarn, die ebenfalls zum “Wunder von Johannisthal” pilgern und, die wir gefühlt seit Monaten nicht mehr gesehen haben. Corona halt. Mit Abstand dennoch lustiger Smalltalk.
Ausserdem steht der next LockDown (not light, but hard) vor der Tür zeitgleichg mit dem Weihnachtsmann, Christkind, Geburtstag der kleinen Tochter & dem des Sohnes. Nun ja. Nicht zu ändern. Daher nehme ich das hier gern als vorzeitiges Geschenk an, denn ich habe es mir so gewünscht. Endlich denken die Menschen nicht mehr an Joachimsthal, wenn ich sage, wo ich wohne *grummel*.
Ja, den meisten hier wird es schnurz-piep-egal sein, wie sich das Ding denn nun nennt. Verstehe ich. Man kann ihn ja derzeit eh noch nicht benutzen – von diesseits der Schienen jedenfalls nicht. Die Mühlen mahlen eben langsam in Berlin. Niemand, der das wohl nicht wüßte. Doch der erste Schritt ist getan, der zweite folgt eben slowly, dann der dritte.
Geduld ist nicht meine größte Tugend, aber ich übe mich weiterhin darin.
Auf Facebook gehen die Meinungen dazu sehr weit auseinander. Die einen meinen, das hätte wenig mit Johannisthal zu tun, die anderen sagen, dass es verrückt ist, ihn so zu nennen, wenn man von dort nicht nach Johannisthal komme …
Es ist, wie es ist. Und da dies hier (m)eine Kolumne ist, darf ich laut und fröhlich sagen:
“Ick freu mir und jut is.”