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Unerwartet berührend

Verrückte Zellen – Aus einer Lebenskrise zurück zur Lebensfreude
Michaela Falkensteiner

Ich gebe zu, ich bin mit sehr gemischten Gefühlen an dieses Buch herangetreten, habe es ein paar Tage umschlichen, gestreichelt und dann doch endlich zum Lesen in die Tasche gepackt.
Zum Einen war ich voller Neugier und Ungeduld. Auf der anderen Seite hatte ich große Furcht, wie stark es meine seelischen Wunden aufreißen würde.

Denn das es das tun würde, dessen war ich mir gewiss.

zellenBroschiert: 159 Seiten
Verlag: Spectrum, Bozen; Auflage: 1., Aufl. (1. Mai 2011)
ISBN-10: 8860111595
“Eine Gruppe von Krebspatienten, Angehörigen von Krebspatienten und chronisch Kranken haben sich ihre eigenen Gedanken, Gefühle, Ängste und Träume “von der Seele geschrieben”. Eine Auswahl der Texte, die in der Schreibwerkstatt entstanden sind, finden sich in diesem Buch.” (Quelle: ATHESIA Buch)
Ich begann also zu lesen, in der S-Bahn, in der U-Bahn und dachte, es sei dort nicht richtig, so zwischen Tür und Angel; meinte, ich müsse es irgendwie mehr zelebrieren.

Doch dann nahmen mich die Texte, Gedichte, Wortfetzen, Geschichten gefangen und ich fand: ja, sie passten gerade hierher, zwischen diesen bunten, hektischen, verschlafenen Menschen, mitten im Leben, gelesen zu werden.

Das Buch bewegt die Gedanken, schmerzt in der Seele, rührt an Verborgenes. Aber vor allem gibt es Hoffnung und Kraft, das eigene Ich anzunehmen, Perfektionismus zu hinterfragen, dem Alltag Freude zu entlocken.

Das hatte ich so nicht erwartet!

Die Grenzerfahrungen der Schreibenden finden ihren ganz persönlichen, ungeschminkten Ausdruck in den gesammelten Texten.
Herausgekommen ist dabei ein Buch für Dich, für mich, nicht nur für Betroffene, sondern auch für all jene, denen vielleicht die Worte fehlen.

Published inKolumneRezensionen
et Claire