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Zu wenig IKIGAI für mich

Ikigai: Gesund und glücklich hundert werden

Francesc Miralles (Autor),
Héctor García (Kirai) (Autor),
Maria Hoffmann-Dartevelle (ÜbersetzerIN)

  • Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
  • Verlag: Allegria (10. März 2017)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3793423174
  • ISBN-13: 978-3793423171
  • Originaltitel: IKIGAI – Los secretos de Japón para una vida larga y feliz

Das Geheimnis für ein langes Leben Worum geht es? Den Japanern zufolge hat jeder Mensch ein Ikigai. Ikigai ist das, wofür es sich lohnt, morgens aufzustehen, oder auch ganz einfach: »der Sinn des Lebens«. Das Ikigai ist in uns verborgen, und wir müssen geduldig forschen, um es zu finden. Gelingt es uns, haben wir die Chance, gesund und glücklich alt zu werden. Vorbild hierfür sind die Einwohner der japanischen Insel Okinawa, auf der die meisten Hundertjährigen leben. Was ist besonders? Die praktischen Anleitungen zeigen, wie man sein eigenes Ikigai entdeckt. Eine kleine Offenbarung sind zudem die zahlreich eingeflochtenen Erzählungen der Hundertjährigen, die ihr Ikigai-Geheimnis preisgeben. Wer liest? · Jeder, der auf der Suche nach dem Sinn des Lebens ist und für den Gesundheit ein hohes Gut ist.

Ich habe das Buch mit dem vielversprechenden Titel “ikigai: gesund & glücklich hundert werden” schon heute, nur 4 Tage nach der Verlosung, erhalten. Vielen Dank für den schnellen Versand und an die Losfee von vorablesen.de
Noch am selben Abend habe ich das nett aufgemachte Buch durchgelesen. Haptisch sehr schön, das Cover in zarten Farben, das Papier der Seiten fest und griffig.

Doch zum Wichtigen. Inhaltlich konnte mich das Werk leider nicht so vollkommen überzeugen. Es war mir einfach zu wenig von dem angepriesenem ikigai. Es erwarteten mich, als eine nach Antworten und Impulsen suchenden Leserin, viele zusammengetragene Fakten, Lebensläufe, Interview-Extrakte – vornehmlich aus Japan. Ich habe einmal mehr gelesen; der Mensch ist nicht multi-tasking-fahig, braucht weniger Zucker, Salz, Fleisch, mehr Obst und überhaupt nur 80% von dem, was er denkt, zu brauchen. Der Westen hat zu große Teller, sitzt täglich zu viel und hat leider nur selten einen Gemüsegarten und frischen Fisch aus dem Meer. Nein, ich lebe weder auf einer Insel im Ostchinesischen Meer noch im Mittelmeer, sondern auf einer Landinsel namens Berlin. Ja, auch ich versuche mich in gesunder Ernährung und werde nach der Lektüre noch genauer hinschauen, auf meinen und den Teller der Familienmitglieder. Und genau diese Teller werden ab morgen kleiner sein!

Gesunde Bewegung & Sport sind ein großzügig besprochenes Thema. Yoga, Frühsport, Tai-Chi, Qigong und Shiatsu füllen viele Seiten. Mediation und Flow bekommen über weite Strecken große Aufmerksamkeit. Doch wie finde ich zu meinem ikigai zurück? Hatte ich je eines? Es kann sich also ändern? Gibt es einen Plan? Es werden Therapieformen verglichen, aber ich suchte nach Antworten, die ich leider nicht fand.

Es war nett, interessant – bei einem Essen, wüßte an dieser Stelle jede/r, wie es gemeint ist. Hier ist es nicht ganz so dramatisch. Man kann dieses Werk lesen, um hinter die Geheimnisse der Hundertjährigen zu schauen, nicht jedoch, um dem näher zu kommen, was jeden von uns morgens zum Aufstehen bewegen könnte – dem eigenen IKIGAI, “dem existenziellen Kraftstoff für das eigene Leben.” (S.90).

Zitate wie diese, haben dennoch mein Herz erwärmt:

Nietzsche: “Wer ein Warum zum Leben hat, erträgt fast jedes Wie.” S.77

 

Einstein….”wenn man seine Hand für eine Minute auf eine heiße Herdplatte  legt, erscheint es einem wie eine Stunde. Aber wenn man mit einem hübschen Mädchen eine Stunde lang zusammen ist, kommt es einem wie eine Minute vor. Das ist Relativität.” S.94

 

“Lesen gehört zu den Tätigkeiten, bei denen die meisten Menschen täglich Flow erleben.” S.99

Published inKolumneRezensionen
et Claire